Leichtfüßig und lakonisch erzählt Daniel Wisser von einem Schelm inmitten der großen Krisen der Gegenwart. Erik Montelius existiert von Amts wegen nicht – diese Freiheit muss er nutzen.

Vor dreißig Jahren verstorben, bekommt der Computerentwickler Erik Montelius ein zweites Leben geschenkt: Als erster Patient weltweit wird er aus der kryonischen Konservierung geholt. Fortan sieht er sein Dasein nicht in Leben und Tod geteilt, sondern in erstes Leben, zweites Leben und Tod. Doch auch im zweiten Leben ist die Welt keine bessere: Seine Frau hat seinen Geschäftspartner geheiratet – der hat zudem Eriks Ideen geklaut. Die Menschen tragen Masken über Mund und Nase, wischen auf tragbaren Computern herum und haben die Visionen von einer gerechten und umweltfreundlichen Gesellschaft aufgegeben. Erik hat nichts, kein Geld, kein Zuhause, nicht einmal einen Ausweis. Aber er hat einen Verdacht, wem er seinen ersten Tod zu verdanken hat. Und er hat einen Buchvertrag und damit die Gelegenheit, die Wahrheit ans Licht zu bringen …

Moderation: Florian Baranyi

Florian Baranyi (1985, Wien, Österreich) ist Kulturjournalist, Kritiker (Ö1, Falter, Deutschlandfunk Kultur) und Literaturwissenschaftler. Er ist Kulturredakteur bei ORF.at.

Daniel Wisser (1971, Klagenfurt, Österreich) ist Autor und Musiker (Erstes Wiener Heimorgelorchester). Er gewann den Österreichischen Buchpreis 2018. Zuletzt erschienen von ihm bei Luchterhand Die erfundene Frau (2022) und 0 1 2 (2023).

12.10., 18:00

Literaturhaus Graz
Elisabethstraße 30
8010 Graz ♿

Tagespass 12.10., 8/5 Euro

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