Wir haben nur uns. Solidarität ist die Einsicht, dass die Ausgebeuteten, die Verdammten dieser Erde nur eine einzige Möglichkeit haben, ihre Rechte durchzusetzen: indem sie Mehrheiten bilden.

Unsere alten Gewissheiten zerbrechen aktuell an vielgestaltigen Krisen. Dem beizukommen, wäre vornehmste Aufgabe der Politik. Doch die stellt sich kein gutes Zeugnis aus: Die einen klammern sich an den Glauben, dass die verlorene Normalität rückholbar ist. Die anderen wollen die Krisen mit Individualismus oder autoritären Maßnahmen meistern – und bedrohen damit den Rechtsstaat.

Natascha Strobl plädiert für einen dritten Weg: eine gemeinsame, antikapitalistische Klammer. Denn die Art, wie wir leben, produzieren und wirtschaften, muss sich grundsätzlich ändern. Das muss nichts Schlechtes bedeuten, wenn die Lösung echte Solidarität ist – ein kollektiver Wert, der individuelle Befindlichkeiten überwindet.

Moderation: Robert Misik

Robert Misik (1966, Wien, Österreich) ist freier Journalist (für NZZ, Die Zeit, Falter u. a.) und Autor. Zuletzt erschienen von ihm Das große Beginnergefühl: Moderne, Zeitgeist, Revolution (Suhrkamp, 2022) und Putin: Ein Verhängnis (Picus, 2022).

Natascha Strobl (1985, Wien, Österreich) ist Politikwissenschaftlerin und Publizistin. Zuletzt erschienen von ihr Radikalisierter Konservatismus: Eine Analyse (Suhrkamp, 2021) und Solidarität (Kremayr & Scheriau, 2023).

11.10., 18:00

Literaturhaus Graz
Elisabethstraße 30
8010 Graz ♿

Tagespass 11.10., 8/5 Euro

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